Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung lassen sich klar aus den Zahlen ablesen

Es kann zwei Meinungen über die Tatsache gegen, wie es so weit kommen konnte, vor einer Insolvenz zu stehen. Ob eine Insolvenz vorliegt oder nicht zeigen die Zahlen dagegen sehr leicht schwarz auf weiß. Bereits an dieser Stelle begehen sehr viele Geschäftsführer den ersten Fehler und verzichten darauf eine Fortführungsprognose erstellen zu lassen. Hierbei ist es nur selten die Unwissenheit, sondern vielmehr die Angst vor einem negativen Ergebnis, welches das eigene Handeln bestimmt. Unwissentlich berauben sich die Geschäftsführer dennoch der Chance eine Alternative zur Insolvenz anzustreben. Diese kann zum Beispiel in einem Verkauf oder der Übernahme einer insolventen GmbH bestehen. Damit diese Schritte rechtzeitig vor dem Tatbestand einer Insolvenzverschleppung abgeschlossen sein können, benötigt es jedoch einige Tage Zeit um Beratungsgespräche, Verkaufsverhandlungen und den Termin beim Notar über die Bühne zu bringen.

Die persönliche Haftung wird während Beratungsgesprächen zur Insolvenz gerne verschwiegen

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Es ist leider eine Tatsache, dass selbst Insolvenzberater nicht in der Lage sind die Geschäftsführer umfassend über alle Risiken und Gefahren einer Insolvenz aufzuklären. Diese unter den Tisch fallen zu lassen, kann unter Umständen dazu führen, dass der Geschäftsführer schon bald nicht nur mit dem Vorwurf der Insolvenzverschleppung konfrontiert wird, sondern auch für die sich daraus ergebenden Folgen mit dem eigenen Vermögen haften muss. Wer private Verpflichtungen wie eine Familie oder Immobilienkredite hat, kann sich selbst ausmalen, dass nicht nur das eigene Leben unter der Zahlung von Bußgeldern oder einer ausgesprochenen Gefängnisstrafe leiden wird.

Aus einer Insolvenz erwächst nur in Ausnahmefällen eine blühende wirtschaftliche Zukunft

Jeder Geschäftsführer einer insolventen GmbH klammert sich an die Geschichten von Unternehmen, in denen es den Insolvenzverwaltern gelungen ist Arbeitsplätze zu retten und die Geschäfte des Unternehmens fortzusetzen. Wie selten diese Geschichten wirklich sind zeigt bereits, dass so gut wie jede einzelne ein hohes Echo in den regionalen Medien erfahren hat. Sehr viel stiller und um ein tausendfaches zahlreicher sind dagegen die Geschichten der Geschäftsführer, die nach einer Insolvenz mit einem schlechten Ruf und einer noch schlechteren Bonität gezwungen waren sich eine neue Existenz aufzubauen. Dies führt nicht selten dazu die gewohnte Selbstständigkeit zugunsten eines Angestelltenverhältnisses aufzugeben oder eine neue GmbH nur auf den Namen des Partners oder der eigenen Kinder eröffnen zu können. Es ist daher nicht nur verständlich, sondern auch ratsam die Insolvenz nach Möglichkeit nicht zu einem Hindernis für den weiteren beruflichen Karriereweg werden zu lassen. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Wann ist eine GmbH insolvent?